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Soviel kostet ein Energieausweis für ein Haus!

Was kostet ein Energieausweis für ein Haus?

Je nachdem, welchen Energieausweis Sie benötigen, bzw. von wem und mit welchem Aufwand er erstellt wird, ergeben sich ganz verschiedene Kosten. Preise werden vom Aussteller nämlich individuell festgelegt. Gesetzlichen Regelungen gibt es nicht. Die beiden Varianten – Bedarfsausweis und Verbrauchsausweis - erfordern ferner einen ganz unterschiedlichen Arbeitsumfang, wodurch sich die Kosten deutlich unterscheiden.

Zu wissen, welchen Energieausweis man benötigt, was dafür erforderlich ist und viele Anbieter zu vergleichen, zahlt sich also in jedem Fall aus und spart bares Geld. Alles Wissenswerte dazu, und was es bei kostenlosen Energieausweisen und staatlicher Förderung zu beachten gibt, erfahren Sie im Folgenden.

Kostenlose und günstige Angebote für den Energieausweis

Es gibt keine gesetzlichen Regelungen dazu, wie teuer ein Energieausweis sein soll. Daher gibt es bei den jeweiligen Anbietern enorme Preisunterschiede, welche sich zuweilen auch in der Qualität der Ausweise niederschlagen.

Vor allem enorm günstige Preise sollten mit Vorsicht betrachtet werden. Es kann durchaus vorkommen, dass hier ein minderwertiger Energieausweis ausgestellt wird, bei dem schlimmstenfalls wichtige Angaben fehlen. Als Laie wird Ihnen das kaum auffallen, aber das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) prüft die Ausweise teilweise auch vollständig mit Vor-Ort-Begehung. Durch die 2014 eingeführte Registriernummer für Energieausweise geht das auch ganz einfach. Hält Ihr Ausweis dieser Kontrolle nicht Stand, droht ein Bußgeld von bis zu 15.000 €.

Billigere Angebote ergeben sich meistens daraus, dass nur ein Online-Formular ausgefüllt wird, wodurch Kosten durch einen geringeren Aufwand gespart werden. Grundsätzlich ist es auch zulässig, dass der Eigentümer die Daten auf diese Weise angibt, doch die vorgesehene Überprüfung der Daten ist über die Ferne kaum durchführbar. Genauso wenig verlässlich sind die individuellen und unverzichtbaren Modernisierungsempfehlungen und Tipps zum Energiesparen ohne Vor-Ort-Begehung. Die niedrigen Preise gehen also auf Kosten von Einzelfallbeurteilung und somit Qualität des Energieausweises.

Praxiswissen-Tipp

Ein ausführliches Vergleichen von verschiedenen Ausstellern ist unabdingbar! Dies gilt vor allem dann, wenn Energieausweise als kostenloser Zusatz bei Dienstleistern, wie Immobilienmaklern, angeboten werden. Achten Sie nicht nur auf die Preise, sondern prüfen Sie auch Qualifikationen und Leistungen genau!

So viel kostet ein Energieausweis

Bei den Kosten eines Energieausweises muss grundsätzlich zwischen Bedarfs- und Verbrauchsausweis unterschieden werden. Das liegt daran, dass sich beide auf verschiedene Berechnungsmethoden stützen und so eines anderen Aufwands bedürfe

Dem Bedarfsausweis liegt eine theoretische Kalkulation auf Basis von Haustechnik und Bauweise des Gebäudes zugrunde. Mit berücksichtigt werden somit Geometrie und wärmetechnische Eigenschaften der Gebäudehülle sowie Spezifika der Heizungsanlage.

Kosten Bedarfsausweis
  • Bei Ein- und Zweifamilienhäusern können Sie mit einem Preis von 400 - 500 Euro rechnen.
  • Bei Mehrfamilienhäusern mit sechs oder mehr Wohneinheiten kann es unter Umständen teurer werden. Grob kann von 300 Euro + 30 – 50 Euro pro Wohneinheit gerechnet werden.

Demgegenüber wird der Verbrauchsausweis allein mit den gemessenen Verbrauchsdaten der Bewohner erstellt, wodurch der Berechnungsaufwand erheblich geringer ist.

Kosten Verbrauchsausweis
  • Bei Ein- und Zweifamilienhäusern kostet ein Verbrauchsausweis normalerweise 50 – 100 Euro.
  • Bei Mehrfamilienhäusern mit sechs oder mehr Wohneinheiten kann er auch bis zu 250 Euro kosten.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten eines Energieausweises?

Die Kosten eines Energieausweises richten sich grundsätzlich nach dem Aufwand den dessen Ausstellung verursacht. Sie sind beim Bedarfsausweis also zum Beispiel abhängig von dem Aufwand zur Analyse des Gebäudes. Ist ein Gebäude also recht speziell und kompliziert, wird auch der Energieausweis teurer. Folgende Faktoren können die Kosten beeinflussen:

Diese Faktoren beeinflussen die Kosten
  • Wohn- oder Nichtwohngebäude
  • Bauweise (Komplexität durch Anbauten etc.)
  • Gebäudegröße
  • Baujahr
  • eventuell Notwendigkeit eines Vor-Ort-Termins

Ein weiterer Punkt, der die Kosten des Bedarfs- und des Verbrauchsausweises erhöhen kann, sind fehlende Planungsunterlagen. Fehlen Daten, dann muss das Gebäude zur Ergänzung dieser durch einen Fachmann vor Ort geprüft werden, was die Kosten enorm in die Höhe treibt.

Praxiswissen-Tipp

Halten Sie alle nötigen Informationen und Unterlagen schon vorher bereit. Das vermindert die Zeit, welche der Aussteller aufgrund von Eigenrecherche aufwenden muss.

Wer trägt die Kosten des Energieausweises?

Da ein Energieausweis normalerweise nicht nur für einen Gebäudeteil, sondern für das gesamte Gebäude ausgestellt wird, kann es unter Umständen sein, dass nicht nur Sie allein den Energieausweis bezahlen müssen. Bei Eigentumswohnungen ist dies zum Beispiel der Fall – hier trägt die Eigentümergemeinschaft die Kosten. Das Gutachten ist dann bei der Hausverwaltung hinterlegt, weshalb Wohnungseigentümer bei Verkauf bzw. Vermietung einen Anspruch gegenüber der Gemeinschaft auf rechtzeitige Zurverfügungstellung des Energieausweises haben.

Wenn Sie der alleinige Eigentümer eines Mehrfamilienhauses sind, müssen Sie die Kosten komplett selber tragen. Die Kosten zur Erstellung können nicht auf die Mieter umgelegt werden.

Förderfähig oder nicht?

Oftmals ist die Rede von einer staatlichen Förderung für den Energieausweis. Diese existiert allerdings nicht und ist auch bisher nicht vorgesehen.

Es gibt allerdings die Förderung zur Energiesparberatung vom Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA). Dabei handelt es sich um eine Vor-Ort-Beratung, die zur Umsetzung des energiepolitischen Ziels der Bundesregierung beitragen soll, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Die Energiesparberatung zielt dabei darauf ab, Eigentümern ausführliche und individuelle Maßnahmen zur Verbesserung des energetischen Zustands aufzuzeigen, die in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) festgehalten werden. Nicht zu verwechseln ist dies mit den im Energieausweis vorgeschlagenen Modernisierungsmaßnahmen, da der iSFP wesentlich genauer und umfangreicher und somit besser für bevorstehende Sanierungsentscheidungen geeignet ist. Außerdem besitzt das BAFA keine Zuständigkeit für die Ausstellung von Energieausweisen.

Die Vor-Ort-Beratung erfolgt allerdings durch einen vom BAFA unabhängigen, fachkundigen Energieberater. Wenn dieser, im Zusammenhang mit einer Vor-Ort-Beratung einen Energieausweis ausstellt, kann trotzdem die Förderung des BAFA bezogen werden.

Die Zuschüsse belaufen sich auf 60% der förderfähigen Beratungskosten, mit maximal 800 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern und maximal 1.100 Euro bei Wohnhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten. Der Betrag wird direkt an den Energieberater gesendet, der den Zuschuss dann mit seinem Beratungshonorar verrechnet.

Praxiswissen-Tipp

Fragen Sie bei möglichen Energieausweis-Ausstellern nach! Eine Vor-Ort-Beratung ist sicherlich sinnvoll und es fallen Leistungen an, die bestimmt auch für den Energieausweis nötig sind. Der Zuschuss macht einen erheblichen Preisunterschied aus, wodurch möglicherweise eine kostengünstigere Erstellung des Energieausweises durch den Energieberater möglich ist.

Kosten für den Energieausweis - Fazit

Generell ist festzuhalten, dass es sich beim Energieausweis in jedem Fall lohnt, etwas Zeit zu investieren und unterschiedliche Aussteller miteinander zu vergleichen. Es ist nicht immer nur der angepriesene Preis wichtig, sondern langfristig zahlen sich auch Qualität und Leistung aus. Nehmen Sie sich daher vor Billiganbietern in Acht und ziehen Sie eine staatlich geförderte Energiesparberatung in Betracht, welche die Kosten eines Energieausweises senken kann.


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