Grundriss beim Hausverkauf – darum ist er wichtig!

Erst mit dem Grundriss können sich potentielle Käufer ein reales Bild von Ihrer Immobilie machen. Deshalb ist er eines der wichtigsten Dokumente, welches Sie unbedingt in Ihrem Immobilien Exposé bereithalten sollten. Gehen Sie bei der Erstellung sehr sorgfältig vor, damit Interessenten schon vor der Besichtigung einen guten Eindruck von Ihrem Haus bekommen.

In diesem Ratgeberbeitrag erfahren Sie, was ein Grundriss ist, was alles dazugehört und wie Sie ihn erstellen können.

Über Fotos ist es nur sehr schwer, sich eine genaue Vorstellung davon zu machen, wie groß ein Raum wirklich ist. Je nach Perspektive kann er mal größer, mal kleiner wirken. Um sich nicht auf Fotos verlassen zu müssen, braucht es den sogenannten Grundriss. Im Fachjargon gesprochen handelt es sich dabei um eine “abstrahierte zweidimensionale Darstellung einer räumlichen Begebenheit.”

Etwas räumliches wird also zweidimensional auf Papier oder dem Computer dargestellt. Man kann es sich ungefähr so vorstellen, als würde man das Haus einmal quer durchschneiden und dann von oben draufschauen. Das, was man dann noch sieht, ist der Grundriss.

Nicht immer ist der alte Grundriss, den Sie von Ihrer Immobilie besitzen müssten, noch vorhanden oder er ist einfach von schlechter Qualität. Einen Neuen anzufertigen ist zwar mit einigem Aufwand verbunden, wenn Sie jedoch die Interessenten damit überzeugen können, hat er sich auf jeden Fall gelohnt.

Skizze auf Papier anfertigen

Das einfachste ist, sich zunächst eine Skizze auf einem Blatt Papier zu zeichnen. Die muss noch nicht maßstabsgerecht sein, sondern soll dazu dienen, dass Sie erst einmal alle Maße einsammeln und notieren. Schnappen Sie sich deshalb Block, Bleistift und Zollstock und vermessen Sie Ihr Haus. Beachten Sie dabei auch eventuelle Vorsprünge und Einbuchtungen. Tragen Sie alle gemessenen Werte in die erste Skizze ein und beachten Sie dabei auch Fenster und Türen

Wenn Sie keine Lust haben, mit dem Zollstock über den Boden zu robben, dann empfehlen wir Ihnen, sich ein Lasermessgerät im Baumarkt zu besorgen. Die gibt es schon relativ günstig und Sie haben damit in kürzester Zeit alle Räume vermessen. Alternativ dazu gibt es auch noch diverse Apps, welche es erlauben, über die Smartphone-Kamera Maße einzumessen und diese gleich in einen Grundriss zu verwandeln. Da diese allerdings noch nicht einhundertprozentig zuverlässig arbeiten, empfiehlt es sich, die Werte stichprobenartig mit dem Maßband oder Zollstock zu überprüfen.

Maßstabsgetreue Zeichnung anfertigen

Wenn Sie alle Maße zusammengetragen haben, besorgen Sie sich kariertes Papier und machen sich daran eine maßstabsgetreue Darstellung Ihrer Immobilie anzufertigen. Maßstabsgetreu bedeutet, dass Sie vorher festlegen wie viel ein bestimmtes Maß im Raum einer bestimmten Länge auf dem Papier entspricht. Es könnte zum Beispiel ein Meter im Raum zwei Zentimeter auf dem Papier entsprechen. So müsste ein Raum mit den Maßen 2,50 m x 3 m auf dem Papier 5 cm x 6 cm groß sein.

Zeichnen Sie auch Fenster und Türen mit ein. Bei den Türen ist es hilfreich, wenn Sie mit angeben, in welche Richtung sie sich öffnen. Wenn Sie fertig mit der Zeichnung sind, rechnen Sie auch noch die Quadratmeterzahlen aus und schreiben Sie diese sowie die Funktionsbezeichnung in die jeweiligen Räume hinein. Vergessen Sie auch nicht, die entsprechenden Außenmaße mit anzufügen. Nur so weiß der Käufer schon, ob die eigene Küche oder die Couch in das neue Eigenheim passt.

Um den Interessenten eine bessere räumliche Vorstellung zu geben, kann auch noch eine mögliche Möblierung eingezeichnet werden. Machen Sie aber vorher eine Kopie von ihrem “sauberen” Grundriss. Übertreiben Sie es nicht mit der Ausstattung und verwenden Sie keine grellen Farben. Das lenkt sonst nur vom Wesentlichen ab.

In der heutigen Zeit müssen Sie natürlich nicht mehr notgedrungener Weise auf Karopapier und Bleistift zurückgreifen. Auch online gibt es verschiedene kostenlose Dienste, mit denen Sie digital einen Grundriss erstellen können. Eine kleine Auswahl finden Sie im Folgenden:

• Home by me
• https://de.floorplanner.com/
• https://www.homestyler.com/

Eine noch bessere Vorstellung als der klassische Grundriss liefert ein sogenannter 3D Grundriss. Um einen solchen zu erstellen, braucht es auch gar nicht mehr besonders aufwendige CAD-Programme, denn es gibt mittlerweile eine ganze Menge Apps, welche dies anbieten. Manche bis zu einem gewissen Funktionsumfang kostenlos, andere kostenpflichtig.

Mit der App Roomle lassen sich zum Beispiel ein professioneller Grundriss zeichnen und erste Möbel platzieren. RoomSketcher – sowohl für PC als auch Smartphone – lässt Sie sehr detailliert und umfangreich das gesamte Haus einrichten und in der kostenpflichtigen Version auch in 3D darstellen.

Praxiswissen-Tipp

Erstellen Sie einen Grundriss für ein Haus oder eine Wohnung, müssen Sie auch noch die Unterscheidung zwischen Wohn- und Nutzfläche beachten. Wenn Ihre Immobilie zum Beispiel ein Dachgeschoss mit Dachschrägen hat, dann können diese Räume nur bis zu einer bestimmten Höhe als Wohnfläche angerechnet werden. Machen Sie diese Bereiche in ihrer Skizze durch eine Schraffur oder ähnliches kenntlich. Als Nutzfläche zählen zum Beispiel Kellerräume, welche nicht bewohnbar sind.

In einem weiteren Ratgeberartikel haben wir für Sie auch nochmal genau aufgeschlüsselt, was zur Wohn- und was zur Nutzfläche gehört.