Falls Sie sich für den Privatverkauf Ihres Hauses entscheiden, stehen Sie vor der Aufgabe, selbst ein informatives und ausdrucksstarkes Immobilien Exposé zu erstellen. Denn das Exposé ist die Visitenkarte Ihres Hauses - es beschreibt das Objekt und liefert die wichtigsten Eckdaten sowie eine erste visuelle Vorstellung.
Ein gelungenes Exposé hinterlässt einen bleibenden Eindruck und kann die Vermarktungsdauer erheblich verkürzen. Tatsächlich verkaufen sich professionell präsentierte Immobilien deutlich besser. Daher genießt die gekonnte und ansprechende Gestaltung der Werbeunterlagen oberste Priorität. Aus diesem Grund informieren wir Sie hier über Struktur und Aufbau eines erfolgreichen Immobilien Exposés und geben Ihnen hilfreiche Tipps zur Gestaltung.
Um möglichst viele Interessenten anzusprechen, sollte der Broschüre ein eindrucksvolles Deckblatt vorangestellt werden, welches die potentiellen Käufer bereits mit einer anregenden Überschrift anlockt. Die Headline kann hierzu bereits den größten Vorzug des Hauses benennen, oder ein anderes Merkmal, welches sie besonders betonen möchten. Hervorzuhebende Elemente können sein:
Merkmal | Beschreibung |
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Die Lage | z.B. Ländlich, zentral, schöne Aussicht, ruhig, familienfreundlich |
Der Baustil | z.B. Gründerzeit, modern |
Die Immobilie | z.B. Energiehaus, Maisonette-Wohnung, Neubau |
Der Zielgruppenfokus | z.B. Ruhesitz, für Gartenliebhaber, Generationenhaus, für (Hobby-)Handwerker |
Auch allgemeine Angaben, wie die Wohnfläche, Grundstücksgröße, Anzahl der Zimmer, Baujahr, ab wann die Immobilie bezugsfrei ist und der anvisierte Kaufpreis, bzw. die Miete sollten übersichtlich in einem Textblock angeordnet auf dem Exposédeckblatt zu finden sein.
Zu guter Letzt sollte das Deckblatt natürlich auch noch ein repräsentatives Foto Ihrer Immobilie in besten Licht- und Vegetationsverhältnissen zieren, das potenzielle Käufer aufmerksam macht und den Blick auf sich zieht.
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen schaut das menschliche Auge zuerst auf die obere rechte Ecke. Dort platzierte Besonderheiten werden also vordergründig wahrgenommen und erhöhen somit die Werbewirkung. Nutzen Sie deshalb die obere Rechte Ecke, um auf besondere Eigenschaften wie eine Toplage hinzuweisen.
Auf den Folgeseiten der Broschüre sind alle wichtigen Fakten logisch gegliedert und mit Bildern ergänzt aufzuführen. Grundsätzlich gibt es kein einheitliches, vorgeschriebenes Format. Sie können selbst entscheiden, welche Informationen Sie einpflegen möchten und welche nicht. Einige Elemente sollten jedoch unbedingt enthalten sein, während sie andere optional hinzufügen können. Bedenken Sie aber, dass für potenzielle Käufer grundsätzlich erst einmal alle Informationen interessant sind, die konkret das Objekt betreffen.
Unbedingt enthalten sein sollten:
Information | Beschreibung |
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Informationen zur Lage und Umgebung | Bauen Sie eine umfassende textliche Beschreibung der Lage des Hauses und der Umgebung mit ein. Punkte, die Sie dabei unbedingt beachten und einbeziehen sollten, sind zum Beispiel:
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Objektbeschreibung | Außerdem sollte eine vollständige Beschreibung des Objekts selbst erfolgen. Diese muss
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Lageplan und Grundriss | In den Hauptteil des Exposés sollte auch noch ein Lageplan und ein Grundriss des Hauses eingefügt werden. Ein anschaulicher, farblicher Grundriss kann Kaufinteressenten helfen, sich eine räumliche Vorstellung von der Immobilie zu machen. Im Idealfall ist der Grundriss grafisch aufbereitet und enthält eine mögliche Möblierung der Zimmer. |
Fotografische Darstellungen | Im gesamten Hauptteil sind hochwertige Fotos der Innenräume sowie der Außenansicht, mit erklärender Bildbeschreibung zu liefern. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Räume aus besonderen Blickwinkeln und Perspektiven abgelichtet werden, die eine optimale Darstellung gewährleisten, also den Raum zum Beispiel nicht optisch kleiner wirken lassen. Auch sollte darauf geachtet werden, dass keine saisonalen Fotos beispielsweise mit Schnee und Winterdekoration in den Fenstern, sondern neutrale Bilder verwendet werden. Insgesamt ist es für die Außen- und Innenaufnahmen empfehlenswert, eine hochwertige Kamera, wie beispielsweise eine Spiegelreflexkamera, zu verwenden. Insbesondere für die Innenraumaufnahmen tragen ein Extremweitwinkelobjekt und Erfahrung mit Innenraumfotografie zu einer gelungenen Qualität der Bilder bei. Wer keine Erfahrung hat und zudem nicht im Besitz einer hochwertigen Kamera ist, kann für die Bilder einen professionellen Fachmann hinzuziehen. Sie können zusätzlich auch noch Bilder der näheren Umgebung einfügen, welche die Beschreibung der Lage unterstreichen. |
Angaben aus dem Energieausweis | Laut Gesetz müssen Verkäufer Interessenten den Energieausweis zugänglich machen. Tut man dies nicht, droht eine Strafe von bis zu 15.000 €. Dementsprechend müssen auch in Exposés, die zum Beispiel in Zeitungen oder Immobilienportalen eingestellt werden, bestimmte Angaben aus dem Energieausweis angeführt werden. Das sind:
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Das kann optional noch mit hinein:
Information | Beschreibung |
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Wertgutachten eines unabhängigen Sachverständigen | Ein Wertgutachten dient unter anderem zur Glaubhaftmachung des verlangten Kaufpreises und kann somit langwierige Verhandlungen vermeiden. Sie müssen kein Wertgutachten machen lassen, aber wenn Sie eines haben, dann fügen Sie es dem Exposé hinzu. |
Mögliche Besichtigungstermine | Darüber hinaus können Sie einen Zeitraum vorgeben, in dem Sie Besichtigungstermine vergeben können, zum Beispiel Montag-Freitag ab 17 Uhr. Das wirkt nicht nur professioneller, sondern verkürzt auch unangenehme Absprachezeiten. |
Zum Abschluss werden auf der letzten Seite der Broschüre alle wesentlichen Eckdaten nochmals zusammengefasst. Außerdem wird die vollständige Adresse der Immobilie, sowie die Kontaktdaten des Verkäufers angegeben, damit ein Besichtigungstermin vereinbart werden kann.
Offensichtlich, aber wichtig: Geben Sie eine Nummer an, unter welcher Sie auch ständig oder zu vorgegebenen Zeiten erreichbar sind. Seien Sie dann aber auch zu den gegebenen Zeiten wirklich erreichbar! Schludrigkeit und Unzuverlässigkeit schmälern das Vertrauen des potenziellen Käufers in Sie und somit auch seinen Willen, Ihr Objekt zu erwerben.
Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, das Exposé anschaulich zu gestalten und in eine ansprechende Form zu bringen. Wichtig dabei ist, dass der Inhalt logisch aufbereitet und gegliedert ist. Außerdem können Sie die positiven Eigenschaften Ihrer Immobilie hervorheben - das lässt den Text dynamischer wirken und zieht die Aufmerksamkeit des Lesers auf die für Sie vorteilhaften Merkmale.
Nehmen Sie sich Zeit dafür! Investieren Sie lieber etwas mehr Aufwand in die Erstellung, denn dies zahlt sich am Ende garantiert auch aus!
Unabhängig von diesen generellen Regeln, sollten Sie auch noch diese speziellen Tipps zur Gestaltung beachten:
Um eine effektive Werbewirkung zu erzielen, ist es unbedingt ratsam, bei der Präsentation der Immobilie ein wahrheitsgetreues Bild zu zeichnen und Übertreibungen zu vermeiden. Bei einer überspitzten Beschreibung der Immobilie bauen potentielle Interessenten eine zu hohe Erwartungshaltung auf und sind nach der Besichtigung des Objektes enttäuscht. Daher sollte eine neutrale Beschreibung des Objektes erfolgen, welche zwar klar die Vorzüge der Immobilie betont, aber nicht von der Wahrheit abweicht.
Eine reale Beschreibung der Immobilie führt auch dazu, dass sich nur tatsächlich interessierte Personen melden, die mit den angegebenen Zuständen des Hauses vertraut und einverstanden sind. Unnötiger Arbeitsaufwand durch Besichtigungstourismus kann auf diese Weise vermieden werden.
Immer häufiger werden für hochwertige Inserate Videos als Ergänzung zum bildlichen und schriftlichen Exposé erstellt. Die wichtigsten Räume werden hierbei in Szene gesetzt und gefilmt. Häufig wird das Video zusätzlich mit Musik unterlegt, um potentielle Käufer ebenfalls auf der emotionalen Ebene anzusprechen. Die Darstellung von Immobilien in Videos ist noch etwas anschaulicher als auf Fotos, da die Aufnahmen meist in einer 360° Perspektive gefilmt werden. Oftmals findet ein Homestaging vor dem Dreh statt, in dessen Rahmen die Immobilie ansprechend eingerichtet wird. Immobilienvideos sind zwar nicht erforderlich, sie sollen im Rahmen dieser Aufzählung aber keinesfalls unbeachtet bleiben.
Mit den Informationen aus diesem Beitrag sind Sie nun bestens gerüstet, selbst ein Immobilien Exposé anzufertigen. Falls Sie aber feststellen, dass Ihnen der Arbeitsaufwand doch zu hoch ist, oder Sie sich das Ganze nicht zutrauen, dann beauftragen Sie einen Makler mit dem Hausverkauf und damit auch mit der Erstellung des Immobilien Exposés. Doch nicht jeder Makler macht seine Arbeit so gut, wie Sie sich das erhoffen oder vorstellen. Lassen Sie sich deshalb vor Beauftragung des Maklers einige Beispiele von seinen Exposés zeigen! So können Sie sie auf Qualität prüfen und herausfinden, ob es sich wirklich um einen Fachmann handelt!
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